Wer war Karl-Eduard von Lingenthal?

Karl-Eduard von Lingenthal

gedenktafel von lingenthal am bahnof

Karl Eduard Zachariae von Lingenthal wurde im Dezember 1812 als Sohn des Heidelberger Rechtsprofessors Karl Salomo Zachariae geboren und

starb Anfang Juni 1894 im Alter von 82 Jahren. Damals besuchte er das sächsische Landesgymnasium Sankt Afra und studierte anschließend in Leipzig, Heidelberg, Berlin, wiederum in Heidelberg Philosophie, Geschichte, Philologie, Mathematik, neuere Sprachen und Rechtswissenschaft. Nach Abschluss des Staatsexamens unternahm Lingenthal 1834 eine Reise nach Paris, Brüssel, London, Oxford, Dublin, Edinburgh sowie Cambridge, um dort byzantinische Handschriften zu erforschen. 2 Jahre später erwarb er eine Lehrberechtigung an der Universität Heidelberg und reiste somit 1837 – 38 nach Athen, Saloniki, zum Berg Athos, Konstantinopel und Trapezunt. 1841 ist er im Sprachkollegium tätig gewesen, 1842 außerordentlicher Professor

schulfeier namensgebung

LR-online vom 18.12.2006

in Heidelberg. 1845 gab er die Universitätslaufbahn auf, erwarb einen Teil des Rittergutes Großkmehlen, richtete eine landwirtschaftliche Versuchsstation ein und war nebenbei auch politisch im Erfurter Parlament aktiv, wo er sich der Fraktion Stahl, der nachmaligen Kreuzzeitungspartei, anschloss und an den gesetzgeberischen Arbeiten lebhaft teilnahm. Derselben Fraktion blieb er weiterhin treu und gehörte ihr ebenso als Mitglied des Abgeordnetenhauses 1852 – 55 und nochmals ab 1866 an. Das Dasein verdankte ihm hauptsächlich die Cottbus – Großenhainer Eisenbahn, bei der er von 1869 – 76 schließlich Direktor war sowie bei der Oberlausitzer Eisenbahn – Gesellschaft. Er erkannte als erster praktischer wie theoretischer Landwirt die Wichtigkeit der Chemie für die Landwirtschaft, Theorien von Liebig und Anschauungen seiner Freunde Reuning und Weinlig, die in die Praxis umgsetzt worden. Besonders verdient machte er sich durch die von ihm begonnene Regulierung des Fluss – und Überschwemmungsgebietes der Schwarzen Elster, die Kultivierung Schradens, Förderung des Straßenbaus und der errichteten, nach Halle verlegten Versuchsstation, die mit einer landwirtschaftlichen Schule verbunden wurde. Seine jedoch stets juristischen Studien blieben Schwerpunkt der Tätigkeiten.

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